41. Expedition — Von Tod und Tränen
#osr #d&d #Nordmark Chronik
Aus dem Tagebuch von Oriana:
Wir schreiben heute den 11.06.1623 in der Nordmark
In meinem Kopf schwirren 1000 Gedanken. Einige gelten den Ghoulen, andere unserem guten Freund Shaddow und den angstvollen Blick von Esti Tara (inzwischen 12 Jahre altes Mädchen, mein Heuerling und ab heute mein Adoptivkind) werde ich auch nie wieder vergessen.
Ich bin sehr stolz auf alle meine Freunde, dass wir so gut zusammenhalten, wenn es brenzlig wird.
Aber zum Anfang.
Heute gingen Shaddow, Götz, ein junger Kriegerneuling namens Gilgamesh und ich (Ich wollte ja ins Moor… aber nö, das wollten die Männer nicht.) törichterweise in den Aufzug der Räuberhöhle.
Selbstredend landeten wir irgendwo in LV 2 und diese Ecke war noch voll von Monstren: Eine beachtliche Gruppe Ghoule fiel uns an.
Ich glaube, es waren 11 Stück, die uns nach und nach wohl alle lähmten und Shaddows schlaffen Körper sogar von der Gruppe wegzogen.
Wir hatten wahnsinniges Glück, erzählte später Götz, dass seine Rufe und Schreie von seinen 10 Angestellten gehört wurden. Wir hätten ohne Hilfe allesamt Monsterfutter werden können. Die Soldaten eilten rechtzeitig zu uns, um den einzig noch standhaften Götz zu unterstützen und um später mit uns den armen Shaddow zu suchen.
Das war sooo knapp, sooo knapp und das in LV 2!
Ich werde Esti niemals mit dorthin nehmen, das habe ich ihr heute versprochen. Sie kann ja tun, was sie will, aber für soviel Tod und Leid ist sie viel zu jung.
Ja, ich gebe zu, ich habe für eine Weile darüber nachgedacht, ob wir Shaddow nur retten könnten, wenn wir sie zu Quinn bringen und riskieren, dass sie dauerhaft Schaden nimmt oder wir andere furchtbare Dinge tun müssten… - Ich schäme mich unendlich für diese Gedanken, aber ich wollte unseren Freund nicht sterben lassen. Nicht schon wieder ein toter Freund…
Jedenfalls brachten wir den Toten (Shaddow), nachdem die Heuerlinge uns halfen die Ghoule loszuwerden, zu Quinn und zu einer Heilerin und versuchten, ihm zu helfen.
Wir wussten oder hofften, dass es eine kleine Chance geben könnte, ihn noch zu retten.
Zum Schluss konnte Ruthgers Magie das Gift aus den Adern des toten Zauberers ziehen. Es verschwand augenblicklich.
Shaddow erwachte, vergoss Tränen der Freude und jubelte mit uns. Auf sein Leben!
Shaddow, du hast heute alle Götter bei dir gehabt. Wirklich wahr!
Ruthger war wieder unsere Rettung, ich bin so dankbar, dass ich im Kampf an ihrer Seite stehen darf. Früher dachte ich, Magier seien keine guten Krieger… jetzt weiß ich, es ist ein Ammenmärchen.
In uns allen steckt soviel mehr als das Auge sehen kann.
Ich werde Esti heute kurz erklären, was passiert ist und sie bitten, dass sie diese Geschichte für sich behält, weil Magier in der Nordmark verdeckt agieren müssen. Auch Esti selbst, aber sie gehört für mich aufgrund ihres Mutes und ihrem Willen zu helfen ab jetzt zu denen, die mir etwas bedeuten und unter meinem besonderen Schutz stehen.
Sie hätte Shaddow geholfen und ihr Blut gespendet, trotzdem ich sagte, dass es ihr schaden könnte.
Esti ist frei und ich halte mein Versprechen, dass sie 56 Silber monatlich bekommt und ich sie zu gefährlichen Aufgaben nie wieder mitnehmen werde.
Sie darf andere Dinge tun… bei magischen Dingen helfen, spielen und lernen.
Ich habe jetzt also ein Adoptivkind oder eine Schwester im Geiste, die kleine tapfere Esti.
Tagebucheintrag Ende
— Oriana, 11. Juni 1623, Nordmark