The Dry Dog Inn

33. Expedition — Das Hobgoblingemetzel

#osr #d&d #Nordmark Chronik

Samstag, 13.05.1623, Fadis Tagebuch.*

Ich wache auf und bin trotz Rutgers Heilungskräften von unserem Letzten Abenteuer im Moor noch ziemlich gerädert. Ich befürchte, ich dürfte jetzt auch meinen letzten wohlgesinnten Schutzgeist vertrieben haben.

Aber egal, heute ist der große Tag. Seit geraumer Zeit stecken Rutger und Götz jetzt schon die Köpfe zusammen, um die perfekte Taktik auszutüfteln, Rutgers Schwert Rupty aus den Händen dieser elenden Hobgoblins zu reißen. Wir haben Formationen trainiert und ich durfte endlich Dominika und ihre Söldner kennenlernen. Sie ist beeindruckend.

Wir starten also, 18 Personen stark, Rutger, Götz, Sandra, Shadow, Dominika, Johann, Gardi, zwei Heuerlinge und sieben von Dominikas Söldnern, bis zu Zähnen bewaffnet mit Musketen, Piken, Schwertern und Zaubern, um diese elende Hobgoblin-Plage auszuräuchern. Heute stellt sich uns niemand in den Weg.

Nach dem üblichen Marsch Richtung Stonehell entscheiden wir uns den Eingang per Fahrstuhl zu nehmen. Hier sind eine Menge Heuerlinge kräftig am arbeiten, Götz hat wohl Großes vor. Sie lassen uns passieren, werden aber wohl in Zukunft Wegzoll kassieren. Nichts allzu aufregendes passiert die ersten Meter. Wir treffen Kobolde, ich liebe diese drolligen kleinen Kerle. Auf Frage, ob man sie anstellen könne, verweisen sie auf Trusty Sniff. Doch dafür haben wir heute keine Zeit, wir haben eine Mission.

Rutger führt uns weiter. Ich habe das dunkle Gefühl, diese Gänge hier bereits gesehen zu haben. Richtig klar wird mir das erst, als wir das Hobgoblin-Gebiet betreten. 6. Zenturie der 9. Kohorte der Hobgoblinarmee- Nicht mehr lange. Die erste Begegnung mit den Hobgoblins wird gewaltig. Götz hat das Kommando. Geordnetes Schießen, wir dominieren klar. Wir warten hier, doch nichts passiert, wir schicken zwei Späher voraus. Es kommt nur einer zurück, unser erster Verlust. Wir finden ihn von einem Bolzen durchbohrt vor Gitterstäben liegen. Hier war ich schon mal. Wir entscheiden uns umzukehren und betreten eine große von Säulen getragene Halle- hier müsste die Treppe zum Kobold-Basar liegen. Hier haben sie uns bei unserer ersten Begegnung unserer Sachen und unserer Ehre beraubt.

Wir sehen eine eiserne Drehtür. Diese können wir keinesfalls nutzen, dahinter werden wir sicher einer nach dem anderen gemetzelt. Also doch zurück. Wir öffnen die Gitterstäbe, sehen uns vor einer massiven Steinbrücke, links und rechts ein Abgrund mit angespitzten Holzpfeilern- Wenig gastfreundlich, in meinen Augen. Rutger geht vor. Sie scheint von etwas getroffen zu werden, eine Art gelenktem Wasserstrahl. So etwas habe ich noch nie erlebt. Sie stürzt! Ich weiß nicht, wie sie das überleben konnte, scheinbar haben wir doch noch einige Schutzgeister um uns.

Diese Hobgoblin-Kakerlaken rufen uns fiese Beleidigungen zu. Nicht, dass ich ihre Sprache verstünde, ich erkenne nur die Tonlage und der Hohn darin. Ich werde immer wütender. Es folgen kleinere Kämpfe. Nach einigem Gezaubere und Geschieße schaffen wir es dennoch auf die andere Seite- nicht ohne, dass noch einige unserer Söldner und Heuerlinge in den Graben stürzen. Wir schaffen es trotzem letztendlich diese magische Wassermaschine in unsere Gewalt zu bringen. Ich, drei weitere angeschlagene Söldner und ein gefangener Hobgoblin bleiben bei dem Wasserwerfe, so halten wir dem Rest den Rücken frei. Die anderen erzählen mir später, wie sie sich durch Barrikaden schießen, gegen dressierte Pumas und jede Menge Hobgoblins kämpfen. Durch einen Raum mit gefährlichen bunten schießenden Zauberkugeln laufen, immer weiter auf der Suche nach dem Anführer dieses Hobgoblin-Abschaums.

Nach einer gefühlten Ewigkeit entscheiden wir uns, den anderen zu folgen. Wir durchsuchen dabei ein paar Räume und finden die Schießscharten, die uns auf der anderen Seite der eisernen Drehtür erwartet hätten- wir haben gut daran getan, einen anderen Weg zu finden.

Wir kommen in einen Raum. Wir können nicht sagen, in welche Richtung die anderen gelaufen sind. Also entscheide ich mich spontan, nach Süden zu gehen, was ich direkt bereue. Eine Fanfare schallt durch die Gänge. Diese Kreaturen, die uns gegenüberstehen, sind nicht nur einfache Fußsoldaten. Einer, der Hobgoblins mit gefiedertem Helm trägt Rutgers Schwert. Er ist hier offensichtlich der Ober-Ork. Wir entscheiden uns, zu flüchten. Im nördlichen Abschnitt des Raumes treffen wir die anderen, ich war nie so froh meine trockenen Hunde zu sehen- und Musketen.

Das Gemetzel, das folgt, sucht seinesgleichen. Hobgoblins fallen reihenweise. Wir halten uns recht wacker. Nach beeindruckender und dennoch ekliger Zauberei von Shadow geht auch der Anführer bewusstlos zu Boden. Schwerter klirren, Gestankwolken werden beschworen. Dann ist es still. Shadow steht neben diesem Hobgoblin, nimmt Rupty aus seiner erschlafften Hand und verpasst ihm den Todesstoß. Und verzieht plötzlich das Gesicht. Als wäre er einen Augenblick nicht im Hier und Jetzt. Es ist, als wäre dieses Schwert in ihn gefahren. Ich werde diese dunkle Magie nie begreifen. Und will es auch gar nicht. Es ist beängstigend. Die Schlacht ist geschlagen. Wir haben fast 6o Hobgoblins getötet oder in die Flucht geschlagen. Drei Pumas, zwei Generäle, vier Leibwächter und den Kommandanten dazu. Doch auch uns wurde hart zugesetzt. Insgesamt fünf Tote auf unserer Seite- leider hat es Johann nicht geschafft. Er hat tapfer gekämpft.

Eine schnelle Suche durch die übrigen Räume heimst uns noch einen kleinen Schatz ein, wir kommen ein anderes Mal wieder um den Rest zu durchsuchen.

Ich bin völlig erledigt. Wir gehen nach Hause.

— Fadi,
13. Mai 1623, Nordmark